Seit dem 23. Juli ist Boris Johnson neuer Premierminister Großbritanniens. Weil er sein Land um jeden Preis aus der EU führen will, könnte der Brexit wieder in den Fokus des CO2-Marktes rücken – egal, ob es zu einem „Deal“ zwischen Großbritannien und der EU kommt oder nicht.
Selbst wenn Großbritannien bei einem Deal im europäischen Handelssystem für CO2-Zertifikate bleibt, verursacht die Brexit-Verschiebung Friktionen im CO2-Markt. Das Zeitfenster für Zuteilungen, Auktionen und notwendige Käufe für 2019 wird dadurch immer kleiner. Die Gefahr temporär stark ansteigender Preise im Markt steigt.
Bei einem Brexit ohne Deal würde Großbritannien dagegen das europäische Handelssystem für CO2-Zertifikate verlassen. Weil viele Unternehmen und Versorger ihre Zertifikate dann vermutlich kurzfristig veräußern, käme es zu einem temporären Preisdruck am Markt.
Die jüngsten Marktbewegungen zeigen bereits eine hohe Preisvolatilität, die Zertifikate wurden nahe der Marke von 30 Euro pro Tonne gehandelt. Entsprechend sensibel wird der Markt auf neue Nachrichten zum Thema Brexit achten und preislich reagieren.