Starre Spotmarktbeschaffung ist deutlich teurer als ein flexibles, langfristiges Beschaffungsvorgehen im Großhandel

/ enexion

Schwalbach, 4.5.2020. Wer Strom und Gas versorgerunabhängig und anteilig mit langem Vorlauf am Großhandel einkauft, liegt mit 20 bis 30 Prozent günstiger gegenüber einer rein einseitigen Spotmarktbeschaffung. Das haben aktuelle Analysen des international tätigen Energiedienstleisters enexion Group bestätigt.

Der Spotmarkt kann in bestimmten Marktphasen deutlich unter den vorlaufenden mittleren Großhandelspreisen für Jahreslieferungen liegen, deshalb ist eine intelligente, fallweise Einbindung des Spotmarkts grundsätzlich vorteilhaft. Starre Regeln oder eine ausschließliche Spotmarktbeschaffung ohne je nach Marktentwicklung frühzeitigem Portfolioaufbau sind dagegen eine schlechte Wahl: „Ich muss am Tag X den Spotpreis akzeptieren – ob er mir gefällt oder nicht. Die einzige Alternative ist,meine Anlagen abzuschalten“, erklärt enexion-Vertriebsleiter Christoph Trares. Er ergänzt: „Viele Unternehmen schätzen den Spotmarkt falsch ein, da man sich gerne an die Tage erinnert, an denen der Spotmarkt sehr niedrig oder sogar im Minus lag. Diese Eindrücke bleiben anscheinend oft jahrelang im Gedächtnis hängen, selbst wenn der Spotmarkt danach über Monate über den Forwards lag. Auch wird vergessen, dass der Großhandelsmarkt inzwischen Beschaffungsmöglichkeiten bis zu fünf Jahre in die Zukunft ermöglicht, sodass die flexible Kombination aus allen Elementen je nach
Marktentwicklung das richtige, weniger spekulative Vorgehen darstellt.“

Bei einer anbieterunabhängigen, direkten Großhandelsbeschaffung können energieintensive Unternehmen mit einem Verbrauch von mehr als 50 GWh/a die Zwischenhandelsstufe der Energievertriebe überspringen und erhalten direkten, ungefilterten Marktzugang. Dabei müssen sie sich nicht festlegen, welche Gesamtmengen sie zukünftig verbrauchen werden und können jederzeit nachsteuern – kaufen und verkaufen – und das in jedem Moment bis zu fünf Jahre im Voraus. Je nach Marktlage kann flexibel zwischen einer (anteiligen) Forward- und Spotmarktbeschaffung gewechselt bzw. diese kombiniert werden. Bei jedem Beschaffungsvorgang wird zudem die Marktbreite eingespart, da immer verschiedene Großhändler zu verschiedenen Zeitpunkten für eine Teilmenge den besten Preis stellen. Allein für die Lieferperiode 2019 konnten Unternehmen mit diesem versorgerunabhängigen Modell im Schnitt 25% gegenüber einem starren Spotmarktmodell sparen.