Energiewende & „Atomausstieg“ in Deutschland zum 15.4.2023

02.05.2023 enexion

Am 15. April 2023 ab 23:00 Uhr war es so weit. Stromerzeugung per Kernenergie findet in Deutschland nicht mehr statt. Wir bringen die Fakten zur deutschen Stromerzeugung in den letzten 6 Tagen vor und in den ersten 6 Tagen nach dem Abschalten der letzten 3 Kernkraftwerke in Deutschland.

Quelle mit entsprechender Zeitraumeinstellung

Ein eklatanter Widerspruch in der deutschen Energiepolitik ist bei der Frage des angeblichen Weltenverbrennung wegen des steigenden CO2-Ausstoßes auszumachen. Die Stromerzeugung per Kernkraft ist nahezu CO2-frei. In Zukunft wird der fehlende Strom mit Kohlekraftwerken und einem entsprechenden CO2-Anstieg produziert werden. Nur weil Deutschland aus der Kernenergie aussteigt, weht der Wind auch nicht ein Wenig mehr. Der „massive“ Ausbau der „Erneuerbaren“ findet faktisch nicht statt. Auch wenn Frau Göring-Eckardt etwas anderes behauptet. Mit ihrem Statement belegt sie eindrucksvoll, dass sie nicht viel Ahnung von Stromerzeugung, Stromfluss, Volatilität der Wind- und PV-Stromerzeugung, von elektrotechnischen und physikalischen Grundlagen generell nicht den Hauch einer Ahnung hat. Sie repräsentiert damit stellvertretend etliche andere Protagonisten (Klima-Habeck, Bundesnetzagentur-Müller, Mindset-Graichen u.v.m.) der Energiepolitik.


 
Katrin Göring-Eckardt erzählt unseres Erachtens gebündelten Unfug. Selbstverständlich werden Stromnetze NICHT durch Strom aus Kernenergie verstopft. Genau so wenig ist es richtig, dass im ersten Quartal 2023 die ab dem 15. April 2023 weggefallende installierte Leistung Kernenergie durch den Zubau erneuerbare 1:1 ersetzt worden wäre (siehe unten). Eine solche Aussage der stellvertretenden Bundestagspräsidentin zeigt, dass Frau Göring-Eckardt nicht mal simpelsten Sachverhalte, Voraussetzungen und notwendigen Zeitfenster kennt, die das Unterfangen „Energiewende“ mit sich bringt.

Eine große Enttäuschung der Fraktion „Wissenschaft“ ist der Astrophysiker Harald Lesch, der vor einigen Jahren noch sehr informative, sauber recherchierte Beiträge bei seinem Stammsender ZDF im Format Terra X gebracht hat. Legendär die die Sendung, in der der der Professor u.a. erklärt, dass die für das Leben auf der Erde zuträgliche Durchschnittstemperatur 15° Celsius beträgt und diese Temperatur Fakt ist. Zumal einige Zeit später der Klimaspezialist des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), Prof. Anders Levermann in einem Fachgespräch des Deutschen Bundestags erklärt, dass die Durchschnittstemperatur im Jahr 1850 – man höre, sehe und staune – ebenfalls 15° Celsius betrug (ab Minute 3:50). Nach diesen glaubhaften Aussagen hat es faktisch in 170 Jahren praktisch keine Erhöhung der Durchschnittstemperatur gegeben. Heute liegt diese ebenfalls bei 15° Celsius, was tunlichst nicht kommuniziert wird. Von einem Grad Temperaturerhöhung ohne Referenztemperatur kann nur gesprochen werden, weil es den „Klima-Forschern“ – von ´Wissenschaft` und Politik geleitet – nur auf Temperaturveränderungen und nicht auf absolute Referenzwerte ankommt. Damit wurde unseres Erachtens diversen, ´passenden` Interpretations- und Manipulationsmöglichkeiten Tür und Tor geöffnet. Dass Temperaturen, auch Durchschnittstemperaturen Schwankungen unterliegen, ist eine Binsenweisheit. Dass sich Klima, ein theoretischer Begriff, wandelt, ebenfalls. Dass der globale Temperaturdurchschnitt als Kriterium und CO2 als alleiniges Kriterium für den Temperaturanstieg ohnehin viele Fragen aufwirft, ist genauso klar. Entscheidend ist, dass nur durch den Kunstgriff ´Temperaturveränderung` eine Temperaturdifferenz generiert werden kann. Faktisch und absolut lag die globale Durchschnittstemperatur im Jahr 1850 bei 15°C. Vorher war sie mal niedriger, sicher auch mal höher. Praktisch in beliebigen Zeiträumen und Dauern. Die Erde gibt es immer noch. Faktisch liegt die Temperatur aktuell bei 15°C im globalen Durchschnitt. Würde das akzeptiert, gäbe es keine Klimadiskussionen. Würde nicht jedes etwas auffälligere Wetterphänomen in den Medien als Folge des Klimawandels hochgeschrieben, wäre die Debatte auch nicht so aufgeregt.  Wir weisen deshalb so eindringlich darauf hin, weil der Paradigmenwechsel absolute Temperaturen – relative Temperaturermittlung erst vor einigen Jahren stattgefunden hat, wie der Beitrag von Prof. Harald Lesch aus dem Jahr 2016 belegt. Der redet von 15°C:  Da bewirkt der Treibhauseffekt noch für Natur & Mensch angenehme 15°C im Durchschnitt. Aber eben nur im Durchschnitt. In Deutschland, in der gemäßigten Klimazone, ist die Durchschnittstemperatur geringer und wird in absoluten Zahlen angegeben.

Das Wetter ist hierzulande sehr selten extrem. Das ist in anderen Gegenden der Erde, zum Beispiel im hohen Norden oder am Äquator vollkommen anders. Der Durchschnitt der globalen Temperatur aber liegt bei 15°C. Übrigens: Die Verringerung des CO2-Ausstoßes in Deutschland seit 1990 hat offensichtlich keine Auswirkungen auf die Temperatur.

Quelle

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Prof. Harald Lesch ist seit einiger Zeit auf die „Klimaschutz-Mainstreamlinie plus Atomausstieg ist wichtig“ eingeschwenkt. Seine Argumentation gegen die Stromerzeugung durch Kernkraftwerke ist vom Irrtum gelenkt, dass eine angebliche Hochrisikotechnologie allein durch Benennen einer Technologie als „Hochrisiko“ diese tatsächlich eine solche wird. Denn einen Beleg bleibt der Professor schuldig. Gleiches gilt für die „Nichtversicherbarkeit“ von Kernkraftwerken. Der Sachverhalt ist keinesfalls und unbedingt ein Ausschlusskriterium für diese Energieindustrie-Technologie. Offensichtlich gilt das Kriterium „Versicherbarkeit“  für praktisch alle anderen Industrieländer nicht, die Kernenergie zur Gewinnung elektrischer Energie einsetzen und weitere Kernkraftwerke zubauen (wollen). Selbstverständlich dürfen die Atommüll-Problematik (1.900 Castoren) und Wasserprobleme in Frankreich nicht fehlen. Ein Abwägen von Nutzen und Risiko findet nicht statt. Aktuelle, weitgediehene Forschungen zu innovativen Reaktortypen (Höre: Dual-Fluid-Reaktor Quelle: Kontrafunk aktuell vom 26.4.2023), die den noch stark energiehaltigen – mehr als 90% – ´Atommüll` verwerten, werden nicht erwähnt. Dafür darf die „Erblast“ für künftige Generationen nicht fehlen.  Hinzu kommt zu Beginn noch der unsägliche Flugzeug-Turbulenzen-Atheisten-Spruch, mit dem der Professor die Umfrageergebnisse, die ihm nicht genehm sind, ins Absurde ziehen will. Kurz: Was Prof. Lesch bei Anne Will am 16.4.2023 abliefert, hat weniger etwas mit Wissenschaft zu tun, sondern ist Populismus in Reinform. Der gipfelt in der Forderung des Professors, dass die Bürger sich wieder an die natürlichen Rhythmen der Natur (Sonne, Wind und Sterne?!) gewöhnen sollten, in der Grundlast keine Rolle mehr spielt. Was nichts anderes bedeutet, dass es elektrische Energie per Strom nur dann gibt, wenn davon genügend regenerativ erzeugt werden kann. Ist das nicht der Fall, gibt es keinen Strom. Das nennt man dann „Spitzenglättung, Drosselung, Lastabwürfe oder Brownout. Soll so die Energieversorgung eines hochindustrialisierten Landes aussehen?

Fakt ist, dass die Stromgewinnung aus Kernenergie pro erzeugter kWh die sicherste und zuverlässigste Energiequelle weltweit ist.

 

Grüne Stromerzeugung in der Realität

 
Die regenerative Stromerzeugung per Windkraft war im Jahre 2020 mit 24,8 Prozent Volllastanteil die stärkste überhaupt. Das gleiche gilt für die PV-Stromerzeugung mit 12,3 Prozent Volllastanteil. Mit 35,5 Prozent Wind- und PV-Strom hatte dieser Teil der regenerativen Erzeugung gut ein Drittel Anteil am Strommix Deutschlands 2020. Nie war dieser Anteil bisher höher. Hinzu kommt noch die regenerative Stromerzeugung mittels Laufwasser und Biomasse Anteil am Strommix 2020 = 12,3 Prozent. Die Stromgewinnung mittels Biomasse und Wasserkraft ist in Deutschland kaum steigerbar. Sie wird prozentual sogar sinken, wenn der Strombedarf steigt.  Bleibt die Steigerung der Stromgewinnung mit Wind- und Solarkraft. Um zu den rechnerischen 80 Prozent regenerativer Stromgewinnung zu kommen, die von der Bundesregierung bis zum Jahr 2030 geplant ist, müssen Wind- und PV-Kraftwerke in erheblichem Umfang zugebaut und ersetzt werden. Viele Anlagen, die nicht mehr gefördert werden, fallen weg. Der Einfachheit halber nehmen wir an, dass der Strombedarf nicht steigt, dass die 80% sich auf die Erzeugung des Jahres 2020 beziehen würden. Diese lag im Jahr 2020 gerundet bei 519 Terawattstunden (TWh). Zu diesen 519 TWh haben Windkraft 132 TWh und Photovoltaik 52 TWh beigetragen. Macht zusammen 184 TWh von 519 TWh insgesamt. Nicht zu vergessen die 64 TWh Laufwasser- und Biomassestrom. Diese rechnen wir raus, weil nicht steigerbar. 80 Prozent von 519 TWh macht 408 TWh. Davon werden 64 TWh mit Biomasse und Laufwasser erzeugt. Bleiben 344 TWh. Davon werden 184 TWh mit den bestehenden Anlagen Windkraft & PV erzeugt. Es müssen also bis 2030 Windkraft- und PV-Anlagen gebaut werden, die zumindest im Jahresdurchschnitt 160 TWh Strom erzeugen:

Quelle

In diesen Zahlen ist das Repowering nicht enthalten. Auch keinerlei Steigerungsraten zwecks Erreichens des zukünftigen Bedarfs zum Beispiel von 700 TWh netto/Jahr.   Die Planung ist sehr sportlich. Um es nett zu sagen. Faktisch ist der Plan nicht machbar. In 7 Jahren. Und wahrscheinlich auch nicht in 10 oder 15 Jahren. Denn die Zeiten stehen nicht Richtung Ausbau Windkraft. Die Auktionen sind regelmäßig unterzeichnet. Ein Windrad-Boom ist trotz aller „Erleichterungen“ der Bundes- und Landesregierungen nicht in Sicht. Hinzu kommt, dass es an Fachkräften, an preisgünstigen Materialien und vielem mehr mangelt. Was nicht nur die „Erneuerbaren“ betrifft, sondern auch den Wohnungsbau, den Heizungsaustausch, Ladeinfrastruktur die E-Mobilität. Der letzte Punkt krankt vor allem auch an fehlender Nachfrage. Was auch an der mangelnden Ladeinfrastruktur liegt. 15 Millionen E-PKW bis 2030 auf den Straßen sind ernsthaft geplant. Das Erreichen dieses Ziels ist genauso unwahrscheinlich wie der Windkraft- und PV-Anlagenausbau im erforderlichen Umfang.

Noch ein Wort zu den Wärmepumpen, von denen bis 2030 sechs Millionen verbaut sein sollen. Damit hat die Regierung, insbesondere Klimaminister Habeck einen sehr empfindlichen Nerv in der Bevölkerung getroffen. Die Menschen in Deutschland machen vieles mit. Auch wenn es eine Menge Geld kostet. Man darf die Dinge gleichwohl nicht überdrehen. Wenn es – vermeintlich – an die Substanz, an Wohneigentum, an die Alterssicherung geht, hört für die allermeisten Menschen der Spaß auf. Vor allem ältere, staatsgläubige Menschen geraten leicht in Panik. Dabei sind wir davon überzeugt, dass die Planungen in der gelebten Wirklichkeit überhaupt nicht umsetzbar sind. Die meisten Menschen werden aus verschiedenen Gründen, vor allem aber Geldmangel für ein solches Großprojekt,, einfach nicht mitmachen. Und dann? Enteignen? Einsperren? Geldbußen? Die Gerichte werden viel zu tun bekommen. Vor allem bei der Klärung dieser Sachverhalte ab Minute 2:29 bis Minute 5:10.

Wahrscheinlich haben die verantwortlichen Politiker solch eine Kalkulation, die mit den Rechenkünsten der Unter- und Mittelstufe sowie Infos/Tools aus für alle Menschen zugänglichen Quellen im Internet erstellt wurde, noch nie gesehen. Bestes Beispiel ist Katrin Göring-Eckardt im ersten Videoausschnitt oben.

Zum Schluss möchten wir auf eine bemerkenswerte Untersuchung von Dr. Joachim Dengler zum Thema „CO2-Emissionen und CO2-Absorptionen“ hinweisen.

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